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Die Herausbildung einer modernen bürgerlichen Gesellschaft. Geschichte der Stadt Frankfurt am Main 1789–1866. Geschichte der Stadt Frankfurt a. M. Band 3
Thorbecke: Ostfildern 2013
Der dritte Band der Frankfurter Stadtgeschcihte beginnt zeitlich gesehen mit der Französischen Revolution und endet mit der Besetzung der Stadt durch die preußische Armee im Jahre 1866. Beide Ereignisse sind ohne Zweifel einschneidende Zäsuren in der Geschichte der Stadt. Dimension und Bedeutung erschließen sich allerdings erst, wenn etwas auf die Zeit davor und danach ausgegriffen wird. Das Verbindende dieser Jahrzehnte ist die besondere Liberalität Frankfurts. Tatsächlich spielten „Freyheit“ und bürgerliche Rechte bereits vor dem Zusammenprall der stadtbürgerlichen Gesellschaft mit den Vertretern der Französischen Revolution eine große Rolle und diese besonderen Charaktermerkmale der Stadt gingen auch nach der preußischen Okkupation nicht verloren. Beleg dafür ist eine Reihe von steinernen Zeugen, Denkmäler, ja Denkstätten, die genau in diesem Kontext stehen. Sie reihen sich wie Perlen auf einer Schnur entlang der Jahre und Jahrzehnte, die in diesem Band behandelt werden.

 

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Eastern European Railways in Transition, 19th to 21st Centuries
together with Henry Jacolin, Ashgate: Surrey 2013
Since 1989, Europe has made an effort to reconnect severed railway lines, to repair and restart decommissioned and blocked East-West connections. It is obvious that a modern and reunited Europe cannot exist without a unified and modernized transportation system in which the railway mode has a major part to play. The political changes were accompanied by tremendous economic and social changes, including an explosive expansion of transcontinental bus lines and air transport connections that drew these societies into alignment and connection with the Western world. This anthology attempts to get an access to the World of Railways in Eastern Europe countries and their history. So it would be of advantage when the articles focus on main lines of the development or of the topic chosen for the article.

 

Transnationale Unternehmen – Globale Netzwerke und lokales Engagement. Zeitschrift für Weltgeschichte
14, H. 1, 2013.
Ralf Roth (Hrsg.)
Für Immanuel Kant war der Prozess der Herausbildung der Weltwirtschaft ein klarer Prozess. In einer vom Ewigen Frieden garantierten, sich im freien Handel austauschenden Welt wirft der Bürger (Lokal- oder Nationalbürger) seine enge (regional und national geprägte) Schale ab und mutiert zum Weltbürger, dem dann auch über kurz oder lang eine politische Weltstruktur folgt. Doch scheinen die Beharrungskräfte größer zu sein, die Globalisierungsvorgänge komplizierter. Jedenfalls blieben die transnationalen Unternehmer, die das Geschäft in alle Winkel der Welt trieb und treibt, bisher immer noch national verhaftet. Die Frage ist also eher: Wie wirkte sich die Spannung zwischen Internationalität und Nationalität aus? Die Frage hat viele Dimensionen und wird in einer ganzen Reihe von Beiträgen interdisziplinär verfolgt.

 

Erscheint im Herbst 2013

From Rail to Road and Back Again? A Century of Transport Competition and Interdependency
together with Colin Divall, Ashgate: Surrey 2013
In recent years, much research has been done to address the question of how societies changed as result of mass mobility and motorisation. As car production increased, the economy and social standards transformed Europe and North America into consumer societies. The research has given us better insights into all of these developments. Today we know a great deal about car production, the technology of cars, the reasons for the use of cars, how cars affect the economy and society, and so on. But astonishingly, we know little about the basis of all these developments: the rise and expansion of the road network. Moreover, the road network was, and is, only one part of the complete system of land transport. Beside river and canal shipping, the network of rails existed before modern road construction started, and it had to be taken into consideration in all decisions about large investments on road modernisation in the twentieth century.

 

The City and the Railway in the World, 19th to 21st Centuries
together with Paul van Heesvelde,
Ashgate: Surrey 2013
With a railway station a city became part of a greater chain of production and consumption in a network without borders. If the railway station became a kind of territorial marker for the cities, it stressed not only the hierarchic relation within the town, but also the position and role of the city in that new network. But a railway station was also constructed within the rationale of a network, built up by others. In the nineteenth century inhabitants and the town council had a lot of questions about that new place of commerce and travel. The need to accommodate the railway companies posed new questions to city councils, not only about the level of urbanism, but also about network building, the geography of transport and city architecture. Detailed research into the complex relations between cities and their rapidly growing hinterlands and into the transformation of cities by the early railway lines would help to understand the potential of railway locations for our near future. But railway stations also affect people’s behaviour in other ways. The station not only helps to transport the masses; it brought in new elements in policing the traveller, the user of train transport.

 

Monographien aus dem Jahr 2011

Weltverkehr und Weltgeschichte. Zeitschrift für Weltgeschichte 12, H. 2, 2011.
Ralf Roth (Hrsg.)
Es ist schon eine Zeitlang her als der amerikanische Historiker William McNeill seine These von den „connections“ als zentrales Element der Weltgeschichte formulierte. McNeill ging davon aus, dass der Kontakt mit und der Einfluß von Fremden eine zentrale Rolle beim ökonomischen, sozialen, politischen, militärischen, kulturellen und religiösen wie technologischen Wandel gespielt haben. Er empfahl deshalb grenzüberschreitende Untersuchungen und insbesondere sollte das Augenmerk auf den Handel, Investitionen, Krieg, Religion und Migration gerichtet werden. Weiterhin empfahl er, dem Verkehrs- und Kommunikaltionsbereich eine bersondere Aufmerksamkeit entgegenzubringen, und damit auch dem, was Gegenstand der Verkehrsgeschichte oder der angelsächsischen transport history ist: den Bedingungen und Folgen des Transports von Menschen, Gütern und Informationen über große Entfernungen hinweg. Damit hat er eine ganze Reihe von Forschungsprogrammen inspiriert und die Schule der world historians vorangetrieben. Von der Wucht und welthistorischen Mission dieses Weltverkehrs waren viele vor ihm überzeugt. Mehrere Beiträge beschäftigen sich mit dem Weltverkehr und seiner Bedeutung für die Weltgeschichte.

 

Monographien aus dem Jahr 2010

Wilhelm Merton. Ein Weltbürger gründet eine Universität.
Societätsverlag: Frankfurt am Main 2010
Wilhelm Merton, geboren als William Moses, Jude, Großhändler, Konzernlenker mit globalen Ambitionen und weltweitem Einfluss, Mäzen und Philanthrop, Sozialreformer, Konvertit sowie Großbürger mit liberaler Gesinnung ist eine der spektakulärsten Persönlichkeiten Frankfurts in Wilhelminischer Zeit. Er mied die Politik und beeinflusste doch nachhaltig das politische Klima dieser Stadt. Sein Institut für Gemeinwohl war Sammelstelle und Ideenschmiede der deutschen Sozialreform. Er war nicht nur maßgeblich an der Gründung der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften und der Frankfurter Universität beteiligt, sondern setzte auch deren Öffnung zu den modernen Sozialwissenschaften durch. Mit seinem Engagement schuf er das Klima, in dem unter anderem Max Horkheimers und Theodor W. Adornos Institut für Sozialforschung aufblühte und sich zur weltberühmten Frankfurter Schule ausbilden konnte.

 

Eine bürgerliche Institution. Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft – Casino-Gesellschaft von 1802
Zusammen mit Lothar Gall und Jürgen Jeske, Societätsverlag: Frankfurt am Main 2010
Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Es ist zugleich eine Geschichte von bürgerlichem Aufbruch und bürgerlichen Idealen, von Erfolgen und Niederlagen, von Irrungen und Neuanfängen des deutschen Bürgertums. Vor neunzig Jahren, am 29. Dezember 1919, mitten in den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, die auf die Katastrophe des Ersten Weltkriegs folgten, gründeten Frankfurter Kaufleute und Kommunalpolitiker, Universitätsprofessoren und Bankiers eine neue bürgerliche Vereinigung, die Frankfurter Gesellschaft. Sie sollte nach den Verwerfungen des Krieges und dem Zusammenbruch des Kaiserreichs zu einem Ort freien und weltoffenen Gedankenaustauschs und geistiger Neuorientierung werden. Sie sollte zur Auflösung gesellschaftlicher Verkrustung beitragen und die ursprünglichen bürgerlichen Wertvorstellungen wieder beleben. Damit wurde zugleich die Tradition der Frankfurter Casino-Gesellschaft von 1802 aufgenommen, deren geistiges Erbe die Frankfurter Gesellschaft in der Folge antreten sollte. (Aus dem Vorwort von Jürgen Jeske)

 

Monographien aus dem Jahr 2009

Städte im europäischen Raum. Verkehr, Kommunikation und Urbanität im 19. und 20. Jahrhundert
Steiner: Stuttgart 2009
Die Städtelandschaft Europas ist seit alters her auf vielfache Weise miteinander verbunden. Über Jahrhunderte hinweg entstand ein dicht gewebtes Verkehrs- und Kommunikationsnetz, das als materieller Träger für den Austausch von Personen, Gütern und Informationen dient. Doch darauf beschränkten sich die Verbindungen zwischen den Städten nicht. Es bestehen oft wenig berücksichtigte informelle Beziehungen zwischen Personengruppen, die manchmal eine europäische Dimension erlangten. Wie also sahen der Verkehr, die Kommunikation und der Austausch von Städten im europäischen Raum aus, was hatten sie an Infrastruktur zur Voraussetzung, und wie trug diese Vernetzung zur Entwicklung der Städte bei? Diese und viele andere Fragen werden in den Beiträgen des Buches an Städten wie Petersburg und Berlin oder Lissabon und Czernowitz exemplarisch diskutiert.

 

Neue Wege in ein neues Europa. Geschichte und Verkehr im 20. Jahrhundert
Zusammen mit Karl Schlögel, Campus: Frankfurt am Main und New York 2009
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs fügt sich Europa neu zusammen. Die zwei Hälften Europas, Resultat des Kalten Krieges, bewegen sich seit zwanzig Jahren wieder aufeinander zu. Europa ist nicht nur ein Raum von Werten und Ideen, sondern auch ein Verkehrsraum. Das geteilte Europa war bestimmt von zerschnittenen Verkehrswegen, Endstationen an der Grenze. Europa nach 1989 hat begonnen, gerissene Linien wieder in Betrieb zu nehmen. Es ist offensichtlich, dass es ein neues und vereintes Europa ohne einen einheitlichen und modernisierten Verkehrsraum nicht geben kann. Verkehr und Logistik, Fortbewegung und Infrastruktur sind, obwohl sie das Alltagsleben von Abermillionen von Menschen und ganzer Gesellschaften bestimmen, bisher nur am Rande als geschichtsmächtige Kräfte und Faktoren zur Kenntnis genommen und erforscht worden. Dabei ist offensichtlich, dass Entfernung und Nähe, Versorgung und Verteilung von Gütern, Ideen und Menschen ohne das Medium des Verkehrs nicht denkbar sind. Verkehr und Mobilität haben den globalen Raum, in dem wir uns bewegen, erst möglich gemacht.

 

Monographien aus dem Jahr 2008

Hier lässt es sich leben. Geschichte des Dorfes Breunings von 907 bis 2007
Zusammen mit Heinrich Löffert, Sinntal 2008
Das vorliegende Buch zeigt die Höhen und Tiefen eines Dorfes in seiner vielhundertjährigen Geschichte. 1100 Jahre, das ist schon eine lange Zeit. Doch mit Sicherheit ist Breunings noch älter. Schenken wir den Hinweisen über die Gründungsgeschichte der meisten Dörfer im Sinntal Glauben, so kann mit einiger Berechtigung davon ausgegangen werden, dass die Gründung des heutigen Dorfes rund einhundert Jahre früher erfolgte und zwar vermutlich durch fränkische Kolonisten aus dem Heerbann von Karl dem Großen oder seiner Söhne, die aus dem Raum Hammelburg gekommen sein sollen und um 800 Breunings unter der Führerschaft eines gewissen Brunichs gegründet haben. Doch das ist nur der Beginn einer langen Erzählung, die den Leser durch das mittelalteliche Dorf, die Kämpfe in der Frühen Neuzeit, die Plagen und Nöte des 19. Jahrhunderts und die guten wie die schlechten Jahre des 20. Jahrhunderts führen. Am Ende steht ein Ausblick auf das heutige Breunings, die Heimat von rund 300 Einwohnern.

 

Across the Borders – Financing the World’s Railways in the Nineteenth and Twentieth Centuries
Together with Günter Dinhobl, Ashgate: Aldershot 2008
‘Across the Borders’ explores the trans-national history railway economics in the nineteenth and twentieth centuries. It is the first systematic historical investigation into the world wide system of railway financing, providing an introduction to how financiers, governments and entrepreneurs in Europe managed to face the challenges of constructing and maintaining a railway network that met national and international needs. With contributions from authors from 19 countries the volume is a truly international work that will be of interest to academic researchers, museum staff, archivists, and anyone who has an interest in the history and development of railways.

 

Monographien aus dem Jahr 2007

Who Ran the Cities? City Elites and Urban Power Structures in Europe and North America, 1750–1940
together with Robert Beachy, Ashgate:Aldershot 2007
It is the purpose of this volume to further understanding of who actually ran cities in the eighteenth, nineteenth and twentieth centuries, and to develop greater understanding of the relationship between elite and “power” in cities. In order to come to workable answers, two fields of research, which unfortunately have often remained separate, have been brought together: the economic, social and cultural history of elite and the political history of power resources and decision-making. By looking at specific case studies through the lens of these issues, the volume will encourage the reader to challenge common perceptions of a monolithic elite and to replace such perceptions with a more sophisticated view of urban power as an interplay between various economic, social, political and cultural elite groups. To contribute to this complex account of cities, elite, and power, the study brings together different methodological approaches to studying European, as well as American cities and the wider world.

 

Monographien aus dem Jahr 2005

Das Jahrhundert der Eisenbahn. Die Herrschaft über Raum und Zeit 1800 – 1914
Thorbecke: Ostfildern 2005
Das 19. Jahrhundert war ohne Zweifel das „Jahrhundert der Eisenbahn". Das neue Transport- und Verkehrsmittel brachte eine Revolution der allgemeinen Mobilität. Ohne den Eisenbahnverkehr auf dem ständig wachsenden Schienennetz wäre die rasante gesellschaftliche Entwicklung nicht denkbar gewesen: Handel, Gewerbe, Industrie, Reisen – alle Bereiche des Lebens wurden von der Umwälzung im Verkehr erfaßt. Ralf Roth verfolgt den Aufstieg der Eisenbahn, ihre Ausbreitung und ihren technischen Fortschritt und zeigt anhand zahlreicher farbiger Abbildungen, wie sich diese Entwicklung auf die Gesellschaft und die Kultur bis hin zur Kunst und zur Auseinandersetzung der Maler mit der Eisenbahn auswirkte.

 

Monographien aus dem Jahr 2003

The City and the Railway in Europe
together with Marie-Noëlle Polino, Ashgate: Aldershot 2003
The advent and development of railways during the nineteenth century not only contributed to industrialisation and urbanisation, but transformed relations of space and time, altering long held perceptions and experiences of distance and geography. The construction of railway networks linking stations and facilities in various cities has shaped the organisation of many territories, with results that still influence modern life, and pose questions that have relevance today. How were these networks designed, and how were such decisions of territorial and urban planning made? How were debates framed and resolved among the various interested parties (such as financial investors, technical specialists, entrepreneurs, political representatives, and local interest groups) concerned with the development of urban railways? How did the specific requirements of individual cities impact upon the design and realisation of these networks?
This volume examines such questions from a variety of standpoints. On one level it looks at the theoretical or ‘visionary’ models developed in response to the development of railways, exploring themes of network theory, town planning, architectural design and social concepts of the city. As well as engaging with these wider theoretical models, each contribution also takes a specific city and examines the local consequences of the ways in which such models were implemented. By utilising diverse and multi-layered ways of considering such issues, this volume provides fresh insight into complex issues of railway development and urban history

 

Der Eisenacher Kongress – An der Wiege der Sozialdemokratie. Katalog zur Ausstellung
Herausgegeben von der August-Bebel-Gesellschaft e.V. Eisenach 2003
Die Publikation folgt der gleichnamigen Ausstellung und widmet sich einem historischen Thema an einem authentischen Ort. Das Ereignis, der Erste allgemeine deutsche Arbeiterkongreß vom 7. bis 9. August 1869, fand vor über 130 Jahren statt. Das Thema hat sich aufgrund seiner Aktualität aufgedrängt. Das scheint im ersten Augenblick überraschend. Was ist aktuell an der Diskussion vor über 13o Jahren in diesem Haus? Die damalige Diskussion stand im Kontext einer Zeit großer sozialer, politischer und kultureller Umbrüche und genau das ist es, was heute im Zeitalter einer neuen Etappe der Weltwirtschaft und einer neuen Phase der allgemeinen Verstädterung auf dem Erdball, in Europa und auch in Deutschland geschieht.

 

Die Herrschaft über Raum und Zeit. Der Einfluß der Eisenbahn auf die deutsche Gesellschaft 1800 bis 1914
Habilitationsms. Frankfurt am Main 2003
Die Eisenbahn ist eine Kommunikationsstruktur, zu der neben wirtschaftlichen, sozialen und politischen auch kulturelle Eigenarten gehören. Darum geht es in der Habilitationsschrift. Publiziert unter dem Titel: Das Jahrhundert der Eisenbahn (s. o.)






 

Monographien aus dem Jahr 1999

Die Eisenbahn und die Revolution 1848
Zusammen mit Lothar Gall, DB AG: Berlin 1999
Der Leiter der „Mechanischen Werkstätte in Wetter“ und Initiator des westdeutschen Eisenbahnbaus, Friedrich Harkort, bezeichnete seine Lokomotiven einmal als „Leichenwagen des Feudalismus und Absolutismus“. Damit unterschied er sich im Ergebnis nicht allzusehr von der Meinung seiner Gegner. So sprach auch König Ernst August von Hannover von der Eisenbahn als einer „Saat von Drachenzähnen“, die eine „Revolution erzeugen müsse“. Tatsächlich standen Beginn und Verlauf der Revolution von 1848 in einem engen Zusammenhang zur modernen Kommunikations- und Infrastruktur und damit zur Eisenbahn. Bereits in der Phase der Zuspitzung der politischen Krise im Jahr vor der Revolution, insbesondere auf dem zum Beginn dieses Jahres einberufenen Vereinigten Landtag in Preußen, auf dem das liberale Bürgertum massiv und mit Erfolg seine Interessen gegenüber den ordnungspolitischen Vorstellungen des monarchischen Staates ins Feld führte, spielte die Eisenbahnfrage eine große Rolle. Anlaß zu heftigen Auseinandersetzungen waren Finanzierungsprobleme im staatlichen Eisenbahnbahnbau und der Versuch, die Ständeversammlung zur Bewilligung einer Anleihe in Höhe von mehr als 30 Millionen Taler für die Ostbahn zu bewegen. Von hier aus nahm die deutsche Revolution ihren Anfang, denn bei „Geldfragen hört“, wie Ludolf Camphausen es damals formulierte, „die Gemütlichkeit auf“. Die Rolle der Eisenbahn im Kontext der und für die Revolution wird dann in der Publikation ausführlich vorgestellt.

 

Monographien aus dem Jahr 1997

Quellen zum Frankfurter Vereinswesen im 19. Jahrhundert. Quellen zur Geschichte des Frankfurter Bürgertums. Bd. 3
Hrsg. von Lothar Gall, Frankfurt am Main 1997
Die aufgeführten zentralen Quellen aus über hundert Vereinen ermöglichen durchaus Aussagen über das Vereinswesen als strukturbildende Kraft der Frankfurter Bürgergesellschaft. In diesem Zusammenhang soll vor allem einer bisher in der Vereinsforschung vernachlässigten Fragestellung nachgegangen werden: der Zusammenhang von Bildungsstrukturen und Vereinsbewegung.
Die in die Breite gehende Entfaltung, Ausformung und Ausdifferenzierung in den verschiedensten Bereichen war ein neues Moment in der stadtbürgerlichen Gesellschaft, die auf diese Weise eine neue organisatorische Grundlage erhielt. Es ist davon auszugehen, daß bereits in den dreißiger Jahren zwischen 2.500 und 3.000 Personen, in den vierziger Jahren sogar weit über 5.000 in dieser Vereinswelt organisiert waren. Das war mehr als die Hälfte der Bürgerschaft. Gerade die in den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren entstandenen Vereine nahmen bis weit in das 20. Jahr-hundert hinein in der Kultursphäre dieser Stadt einen festen Platz ein. Vereine wie die Museumsgesellschaft, der Kunstverein, die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, die Polytechnische Gesellschaft, der Geographische Verein und der Verein für Geschichte und Landeskunde zeugen von den langfristigen Traditionen dieser Struktur. Es ist unbestritten, daß diese Vereine in der Entstehungsphase der bürgerlichen Gesellschaft eine zentrale Stellung einnahmen.

 

Monographien aus dem Jahr 1996

Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main. Ein besonderer Weg von der ständischen zur modernen Bürgergesellschaft 1760 bis 1914
Oldenbourg: München 1996
Die Untersuchung über das Frankfurter Bürgertum zwischen 1760 und 1914 zeichnet entsprechend der Ausgangsthese, daß die Stadt als Lebensraum für die Konstituierung des deutschen Bürgertums große Bedeutung hatte, einen "besonderen Weg von der ständischen zur modernen Bürgergesellschaft" nach. Zwar war Frankfurt auch Handelsstadt wie beispielsweise Köln oder Mannheim, doch entwickelte sich die städtische Bürgergesellschaft hier weitgehend unabhängig von den Einflüssen bestehender Territorialstaaten. Im Selbstverständnis der Zeitgenossen war Frankfurt im 18. und 19. Jahrhundert sogar eine Stadt, "wo Freyheit, Gleichheit, Stille und Zufriedenheit herrscht, und wo jeder seyn kann, was er will". Die historische Forschung hingegen betont immer wieder die Unfreiheiten der ständischen Bürgergesellschaft, ihr konservatives Verhalten und ihre Unfähigkeit zur Modernisierung. Es herrscht die Meinung vor, daß Veränderungen im wesentlichen von außen angeregt wurden. Stets habe Frankfurt von der Unterwerfung unter einen fremden Willen profitiert. In der Studie wird diesem Widerspruch nachgegangen und ein Bild der Frankfurter Bürger entworfen, das in Widerspruch zu dem sozialgeschichtlichen Konzept der Bürgerlichkeit steht. Die Frankfurter waren eigenwillige und selbstbewußte Bürger, die in einem erstaunlichen Ausmaß ihre Lebenswelt nach ihren eigenen Vorstellungen gestalteten.
Mehr noch, wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Verhaltensweisen und Traditionen, die sich bereits im 18. Jahrhundert geformt hatten, wirkten bis ins 20. Jahrhundert hinein fort. Die sozialen Beziehungen der bürgerlichen Gesellschaft bildeten dabei kein starres Gefüge, sondern reagierten dynamisch auf innere wie äußere Veränderungen. Auffallend ist die Langfristigkeit und der innere Zusammenhang zahlreicher Prozesse, die sich relativ unabhängig von den großen politischen Umbrüchen vollzogen. Vielfach wurde das Neue nicht einfach an die Stelle des Alten gesetzt, sondern das Alte zum Neuen umgewandelt.
Der thematische Bogen der Studie ist weit gespannt und reicht von der Beseitigung des gesellschaftlichen und politischen Einflusses des Patriziats über die Integration von Handelsbürgertum, Teilen der Handwerker und Fremden sowie die Emanzipation der von politischer Tätigkeit ausgeschlossenen Gruppen wie Katholiken und Juden bis hin zur Integration der Arbeiter in die bürgerliche Gesellschaft. Dabei wurde ein Konzept von bürgerlicher Gesellschaft praktiziert, das auf Konsens aus war, anstatt die einzelnen Interessengruppen zu polarisieren. Frankfurt stand insgesamt für eine Konzeption der Modernisierung unter Berücksichtigung der sozialen Konsequenzen, wenngleich soziale Auseinandersetzungen durchaus nicht ohne zum Teil erhebliche Konflikte abliefen.
"Roth zeigt, daß das Bürgertum keineswegs, wie vielfach in der historischen Forschung dargestellt, unfrei konservativ und unfähig zur Modernisierung war und Veränderungen wesentlich von außen angeregt wurden. Der lange Zeitraum, den er in seiner Untersuchung überblickt, ermöglicht es ihm, über politische Umbrüche (...) hinweg Zusammenhänge und Kontinuitäten herauszuarbeiten. In der breit angelegten Untersuchung wird der Wandel dementsprechend nicht nur als Abfolge von Verfassungsmodellen beschrieben, sondern als "umfassender wirtschaftlicher, sozialer, politischer und kultureller Entwicklungsprozeß".
(Ulrich Adolphs in: FAZ v. 18. Oktober 1996)

"Roth attends to the conflict-ridden process of elite formation within the city. Such issues as the role of religious minorities, the possibilities for entry by outsiders, and the relative permeability of boundaries between patricians, bureaucrats, tradesmen, and artisans receive extensive attention. (...) Roth embraces the once quintessentially Americanist concept of political and cultural pluralism in his description of Frankfurt's elites and insists on not only their internally generated dynamism but their openness, their emancipatory project, their deft practice of a politics of integration and consensus. (...) He (...) clearly prefers that we expand our understanding both of German peculiarities and of "modernization," that most crucial and usefully vague concept in the vocabulary of social historians, to include a far wider range of political and social experiences."
(Celia Applegate in: The Journal of Modern History 71, No. 2, 1999)

"Roth is able to reconstruct in minute detail the social, economic, cultural, and political history of the bourgeoisie in Frankfurt over a period of more than 150 years, combining analysis of a large body of quantitative data with a discussion of economic and political events and trends. (...)This is, however, a very fine study, a major contribution to the history of the bourgeoisie and to the history of late eighteenth through early twentieth-century Germany. Although many readers will find parts of the book rather longwinded, the excellent organization, good writing, and well-done index make it very accessible." (Dolores L. Augustine in: American Historical Review 104 (1999) "A short review cannot do justice to the research involved, ranging from qualitative studies of many political, cultural and economic achievements to the statistical analysis of a mass of information which enables Roth to construct, analyse and compare political, economic and cultural elites. (...) Nevertheless, this is a magnificent book, combining scholarship, analytical sharpness, clarity and unifying arguments."
(John Breuilly in: English Historical Review, June 1999)

"In entschiedenem Widerspruch zu einem Teil der neueren Forschung schreibt Roth eine Erfolgsgeschichte des deutschen Bürgertums. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs verfolgt er den Weg der Frankfurter Bürger in die Moderne. (...) Wer sich mit der deutschen Gesellschaft des 18. und 19. Jh.s beschäftigt, muß diese Frankfurter Dissertation lesen."
Dieter Langewiesche in: Historische Zeitschrift 266 (1998)

 

Monographien aus dem Jahr 1991

Gewerkschaftskartell und Sozialpolitik in Frankfurt am Main. Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg zwischen Restauration und liberaler Erneuerung
Kramer: Frankfurt am Main 1991
"Das Ende des vergangenen Jahrhunderts war geprägt von der Gründung des Deutschen Reiches und den großen Auseinandersetzungen um die Sozialpolitik. 1881 entstand die erste gesetzlich geregelte Pflichtversicherung für Arbeiter und Angestellte im Fall von Krankheit, Unfall, Alter und Arbeitslosigkeit. Danach ist sie ständig weiterentwickelt worden, auch unter Mitwirkung der Arbeiterbewegung. Am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main hat der Geschichtswissenschaftler Ralf Roth untersucht, wie sich die Gewerkschaften zu den politischen Angeboten der liberalen und konservativen Kräfte im wilhelminischen Kaiserreich verhalten haben. In seiner Studie stellt er die sozialreformerischen Bestrebungen in Frankfurt von 1890 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs dar. Das liberale Bürgertum der Stadt hat danach auf die sozialen Spannungen durch die wachsende Industrialisierung mit umfangreichen sozialpolitischen Maßnahmen reagiert. Es verband damit das Ziel, Ruhe und Ordnung durch Wohlfahrt herzustel len. Die Gewerkschaften wurden ausgesprochen früh in die Diskussion auf kommunaler Ebene einbezogen. Sie beteiligten sich schon Mitte der achtziger Jahre am örtlichen Gewerbegericht und wenig später an der städtischen Arbeitsvermittlungsstelle. Der Autor der Studie verdeutlicht an zahlreichen Statistiken die soziale Entwicklung der Stadt.
(…) Der Leser erhält durch die breite Darstellung und die Vielfalt des Materials einen interessanten Einblick in die Diskussion um ein Thema, das auch heute noch – etwa in der Auseinandersetzung um die Pflegeversicherung aktuell ist."
(Thomas Franke, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 2.11.1991 - Auszüge)

"Wichtig auch das Buch "Gewerkschaftskartell und Sozialpolitik in Frankfurt am Main" von Ralf Roth und Inge Schlotzhauers "Ideologie und Organisation des politischen Antisemitismus in Frankfurt am Main 1880–1914", das bis heute seine Aktualität nicht verloren hat."
(Wilfried Ehrlich, in: FAZ v. 15.11.1991. (Auszug)

"Could Wilhelmine liberalism have staged a comeback by developing a program of social reform which reintegrated the German working class into liberal politics? The prospects were brightest in Germany's cities where liberals retained an influence they no longer enjoyed in national politics. One such liberal stronghold, the city of Frankfurt am Main, became an important center of "municipal socialism" in the years before World War I. Here, Ralf Roth shows, progressive businessmen, municipal administrators, and social policy experts promoted poor law and housing reform, municipal labor exchanges, labor arbitration courts, and even municipal unernployment insurance schemes. (…) Roth concludes that the German state and the conservative forces behind it profited the most from the trade unions' fascination with the promise of "social reform." Disagreements about the importance of "social policy" divided radicals from reformists and weakened the labor movernent's influence on Wilhelmine political life (p. 220). But were the results of trade-union involvement with the problems of Sozialpolitik quite as negative as Roth suggests? To help workers understand and defend their legal rights, the Wilhelmine labor movement built new institutions, such as the Arbeiter- und Gewerkschaftssekreiariat, the main subject of Roth's book. These practical activities created a working-class challenge to the bureaucratic administration of social policy 'from above" and bequeathed to the Weimar Social Democratic labor movement a fund of experience, knowledge, and resources that allowed it to play an influential role in that republic's expanding welfare state."
(David F. Crew (University of Texas, Austin) in: American Historical Review, Dec. 1992, 1557)

 

Monographien in Vorbereitung

The Great Longing for Railways – How the Periphery Became Connected with the Centres of Industrialisation
together with Ihor Zhaloba,
Ashgate: Surrey 2014
Kleine Geschichte Frankfurts
Pustet: Regensburg 2013